An einem Zukunftsworkshop 2019 entstand die Idee, Menschen mit eigenem Erfahrungswissen – sogenannte Selbstvertretende – stärker in den Unterricht der Agogis einzubinden. Bereits zuvor und bis heute gibt es regelmässig kurze Unterrichtseinsätze von Selbstvertretenden. Diese bieten Studierenden Gelegenheit, Personen mit Erfahrung in sozialpädagogischen Lebens- und Arbeitsfeldern direkt zu befragen.
Die zwei Dozierenden der Höheren Fachschule Renate Gutmann und Bettina Wyer griffen diesen Ansatz auf und entwickelten ihn weiter. Ihr Ziel war es, Selbstvertretenden eine aktivere Rolle zu ermöglichen und als Gleichberechtigte den Unterricht mitzugestalten. Sie entwickelten ein Konzept für ein partizipatives Teamteaching, bei dem Selbstvertretende nicht nur punktuell, sondern über den gesamten Unterrichtstag hinweg mitwirken und dafür auch angestellt werden.
Die Pilotphase startete im Jahr 2020. Das Modell wurde im Unterricht erprobt, weiterentwickelt und evaluiert. Aufgrund von positiven Erfahrungen und Rückmeldungen wurde 2022 entschieden, Peer Pilots als Angebot bei Agogis zu etablieren.
Heute sind sieben Peer Pilots als Beauftragte im Einsatz. Seit Sommer 2023 werden sie nicht nur von den Leitenden des Angebots, sondern auch von weiteren Dozierenden von Agogis für Teamteaching-Einsätze angefragt – ein Zeichen dafür, dass sich das Konzept bewährt hat und gelebte Inklusion bei Agogis zunehmend selbstverständlicher wird. Seit 2024 werden Peer Pilots in einer Co-Leitung organisiert und weiterentwickelt mit Nikolaus Beyersdorf, Renate Gutmann, Noémie Walser und Bettina Wyer.